Kleine Zeitung – Kritik: Christof Spörk: Seine Liebe sind Musik und Wort

Kritik. Der Künstler Christof Spörk liefert in seinem Programm „Eiertanz“ einen Daseinstanz zur Krisenzeit.

Bei den meisten verblassen Erinnerungen. Nicht so bei Christof Spörk, der sogar seine Zeugung noch blendend im Gedächtnis hat und vom FKK-Horror-Familienurlaub mit zehn zum 16-jährigen „Erfinder des Komasaufens“ schwenkt. Vom Entwickler des Zuckerwürfels bis zu dem des Internets spannt sich der Bogen in Christof Spörks neuem Solokabarett „Eiertanz“, mit dem er auch sein gleichnamiges Buch bewirbt. Frische, jazzige Töne und satirische Sätze zur Gesellschaft steigerten bei der Premiere am Dienstag im Grazer Theatercafé die Stimmung. Dabei rollt der vielseitige Liebhaber von Musik und Wort nicht bloß Biografisches, sondern als promovierter Politologe die ganze Welt auf. Clever, ohne Klischees, Klamauk oder Holzhammer-Kaskaden bespiegelt der gereifte Analytiker (Jahrgang 1972) mit schelmischem Charme Daseinsfragen in bewegten Zeiten.